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Bildbericht unserer Sokotra-Reise im Jemen (Norden+Osten) - ohne unser Fahrzeug im Februar 2011
(Teil 1: Hadibo - Dihamri - Arher Beach)
 
Jemen-Autoreise (vom Oman nach Saudi Arabien) - mit unserem Fahrzeug vom 16. Mai bis 15. Juni 1996
Die folgenden ohne unser Fahrzeug im Februar 2011:
2. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Süden) Homhil - Aomak Beach - Wadi Daerhu - Dicksam Plateau
3. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Westen) Qalansiya - Shouab Beach - Qadama Beach - Momi Plateau - Wadi Ayhaft
4. Teil: Vereinigte Arabischen Emirate Sharjah - Dubai
 
 
 
Jemen-Karte
 
 
 
Karte vom Mittleren Osten
 

                                         

 
letzte Foto: 11. März 2011
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001  Karte der Insel Sokotra,
340km von Jemen und
250km von Somalia
im Indischen Ozean gelegen
002  Auf dem Flugplatz in Mukhalla
auf dem jemenitischen Festland ist
Liliana im Begriff, das Flugzeug der
Felix Airways nach Sokotra zu besteigen
003  Die Hauptstrasse von Hadibo,
der „Hauptstadt Sokotras“, wird
vom Morgenlicht angestrahlt
 
1. Tag: 9. Februar 2011:
 
Wir blicken aus dem Flugzeugfenster der Felix Airways. Unter uns ist nichts als der braun-rötliche Sand der endlosen arabischen Wüste, soweit das Auge reicht - das grosse Sandmeer der Rub al Khali, das „leere Viertel“. Uns gegenüber sitzen tief verhüllte arabische Frauen, in schwarze „Abaya“ (bodenlange Mäntel) gekleidet und einen „Niqab“ (Gesichtsschleier) tragend, der durch einen Schlitz nur ihre ausdrucksvollen Augen unbedeckt lässt. Getrennt von ihren Frauen – sogar im Flieger – sitzen ihre Männer und unterhalten sich angeregt.
 
 
 
 
 
 
004  Das Minarett der Stadtmoschee
erhebt sich über Hadibo
005  Eine schroffe Bergkulisse erhebt
sich hinter dem Souk von Hadibo
006  Eine typische jemenitische
Strassenszene: Ziegen, die im vielen
Unrat nach Fressbarem suchen
 
Diese Menschen nehmen die Hälfte des vollbesetzten Flugzeugs ein und sind auf dem Rückflug zu ihrer Insel: Sokotra, im Indischen Ozean gelegen, 3‘625 km² gross (knapp 9% der Schweiz) und 380km vom jemenitischen Hauptland in Asien und 240km von Somalia in Afrika entfernt mit rd. 60‘000 Einwohnern (NB: im Oktober 2010 hat Somalia zum 1. Mal Sokotra als somalisches Territorium beansprucht). Seit 6 Millionen Jahren vom Kontinent Afrika abgetrennt, hat sich auf dieser Insel eine einzigartige Flora und Fauna entwickelt, die sonst nirgendwo auf der Welt anzutreffen ist. Wir freuen uns ungemein darauf, sie während der nächsten zehn Tage erkunden zu dürfen, denn Arabien übt seit eh und je eine besondere Faszination auf uns aus.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
007  Im Souk von Hadibo, locken
die Läden mit attraktiven
Fassaden Kunden an .....
008  ….. sie sind mit allen
möglichen Waren vollgestopft,
von Textilien bis zu Haushaltartikeln .....
009  ..... ist es ein Kosmetikladen, wo
Emil davor steht? Nicht jeder kann lesen, so
malt man eben einige Artikel an die Türen
 
Es ist 15.45 Uhr. Auf dem kleinen Flugplatz des Hauptortes Hadibo leuchtet uns auf der einen Seite das Türkis des Arabischen Meers und auf der andern der rötliche Wüstensand entgegen. Direkt von Sharjah in den Vereinigten Arabischen Emiraten kommend, erfolgt hier unsere offizielle Einreise in den Jemen. Zu unserer Freude drückt uns der Immigrationsbeamte einen speziellen „Sokotra“-Eingangsstempel in unseren Pass. Wir nehmen unser Gepäck in Empfang und werden von Abdullah, unserem Führer vom „Meetaq Moqbel Abdullah Tour Organisation“, den wir via Internet buchten, begrüsst. In einem „LandCruiser FJ80“ wartet Ahmed, der Fahrer, auf uns. Diese beiden werden uns auf unserer 10-tägigen Reise begleiten. Es gibt keine andere Lösung – Mietwagen gibt es keine!
 
 
 
 
 
 
010  Die vier Kinder haben im
Laden eine Kleinigkeit gekauft
und sind auf dem Heimweg
011  In Jemen isst man gemeinsam und
von Hand von einem einzigen Blechteller,
vorwiegend Fladenbrot und Reis mit Sauce
012  Teestunde vor dem Taj Socotra
Hotel in Hadibo. Der stark gesüsste
Schwarztee ist ein Energiespender
 
Das Abendlicht ist wunderbar, als wir entlang der östlichen Küste nach Deleisha fahren. Ein langer Sandstrand, ausser zwei Fischern völlig verwaist, eine stille Lagune und eine weisse Sanddüne begrüssen uns – und die Sonne verschwindet gerade hinter dem sanften Hügelzug. Von hier ist es auf einem steinigen Pfad nur noch ein Katzensprung bis nach Soq, unserer ersten Zeltunterkunft am Meer. Es ist schon dunkel als wir eintreffen und man uns unseren Verschlag zuweist. Der ist gerade mal drei Meter von einem runden Tisch entfernt, wo sich eine grössere Tourgruppe laut schwatzend unterhält. Und nur von einer Palmenwand getrennt, ist die geschäftige Küche. Eine andere, ruhigere Ecke gibt es nicht; alles ist ausgebucht.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
013  Eine vermummte Frau treibt
ihre Ziege durch eine staubige
Strasse in Hadibo
014  Zwei ganz vermummte
Frauen im Souk von Hadibo
015  Reiseroute-Besprechung: Gegenüber
Emil sitzt Meetaq, der lokale
Tourenveranstalter, neben ihm Ahmed, unser
Fahrer und daneben Abdullah, unser Führer
 
Nein, hier gefällt es uns definitiv nicht! Wir erklären Abdullah, dass wir keine „Gruppenmenschen“, dafür frühe Zubettgeher sind und uns die Nachtruhe wichtig ist. Er willigt ein, uns für diese Nacht in Hadibo in ein Hotel zu bringen. Das Zimmer im „Taj Socotra Hotel“ ist OK und um 20 Uhr sind wir bereits im Bett – immerhin waren die letzten zwei Tage ziemlich ermüdend: Zweimal hintereinander um 02.00 Uhr in der Früh der Wecker und innert 24 Stunden drei verschiedene Fluglinien.
 
 
 
 
 
 
016  „Unser“ LandCruiser hält
ausserhalb von Hadibo am Strassenrand
während wir fotografieren
017  Wir fahren entlang der
Nordküste ostwärts
018  Ein idyllischer Moment bei
Deleisha: Die sonne verschwindet
hinter dem Hügelzug
 
2. Tag: 10. Februar 2011:
 
Es ist 5 Uhr morgens und es dämmert – der Muezzin ist wieder verstummt. Auch Hadibo erwacht langsam: In der Nähe des Hotels treibt eine vermummte Frau ihre schwarze Ziege durch eine verstaubte Gasse, ein Händler öffnet das Eisentor seines Ladens, zwei Hotel-Angestellte sitzen teetrinkend auf dem nackten Steinboden und vier Buben verlassen den Shop nebenan. Es weht ein starker Wüstenwind. Plastiktüten in allen Farben wirbeln herum.
 
 
 
 
 
 
019  Eine kleine Fischersiedlung
entlang der Nordküste
020  Eine Moschee, eine handvoll Stein-
häuser, ein Gärtchen – ein anmutendes
Dörfchen zwischen Hadibo und dem
nordöstlichen Zipfel
021  Ein Glückstreffer mit dem Zoom:
Frauen zu fotografieren ist auf
Sokotra strikte verboten
 
Zwei Stunden später brennt die Sonne schon erbarmungslos vom Himmel und die Ziegen, die frei herumsträunen, drängen sich an den Schatten der Hauswände oder unter parkierte, verstaubte LandCruisers – Jemen pur, wie wir es von 1996 in Erinnerung haben, als wir das Land von Oman kommend mit unserem eigenen Auto bereisten. Um 7.30 Uhr erscheint unser Team. Es gibt Frühstück in einem einheimischen Lokal. Zu unserer Überraschung und zu Emil’s Freude gibt auch je drei Dreieckkäse nebst dem noch warmen Fladenbrot, Honig, Marmelade und Nescafe.
 
 
 
 
 
 
022  Die zwei roten Felsen sind das
Wahrzeichen vom Kap Dihamri, einem
Meeresschutzgebiet ideal zum Schnorcheln .....
023  ..... eine Muschelart
klebt an den roten Felsen
(Name ???)
024  Zwei schwarz vermummte
Frauen mit weissen Baseballmützen
laufen durch die rote Steinwüste
 
Frisch gestärkt und voller Erwartung brechen wir zu unserer Tour auf. Zunächst geht es auf der asphaltierten Küstenstrasse, zwischen der Arabischen See und einer bizarren Bergkulisse eingezwängt, ostwärts zum Kap Dihamri, einem Meeresschutzgebiet. Das Schnorchelgebiet kündigt sich schon von weitem mit zwei markanten braunroten Felsen an, die ins Meer ragen.
 
 
 
 
 
 
025  Liliana geniesst in Dihamri die
Aussicht und die kühlende Meeresbrise
026  Das Touristencamp am Kap Dihamri
mit seinen einfachen gegen das Meer
offenen Palmenverschlägen. Mit Matten,
Matrazen und Kissen ausgerüstet, sind
sie der Ort, wo man Tee trinkt und isst.
Für die Nacht werden Zelte aufgestellt
027  Die Ziege erachtet Papiertaschen-
tücher als Delikatesse. Sie rupft eines
nach dem andern aus der Schachtel
und kaut zufrieden
 
Noch ist es einsam; lediglich eine Tourgruppe, die letzte Nacht ihre Zelte hier aufstellte, ist zugegen. Es gibt zwei einfache Palmenverschläge, gegen das Meer hin offen. Auf dem Boden sind Matten, dünne Matrazen und bequeme Kissen ausgebreitet. Das ist der Aufenthaltsort: Dort setzt man sich hin, trinkt stark gesüssten Tee, isst, unterhält sich oder macht auch mal ein kleines Nickerchen.
 
 
 
 
 
 
028  Kahle Wüstenberge und azurblaues
Meer begleiten uns auf der nordöstlichen
Küstenfahrt .....
029  ….. während Oasen einen
erfrischenden Kontrast in das
Braun der Wüste zaubern .....
030  ….. und ein Fluss Kühlung
von der Wüstensonne verspricht
 
Bald nach Ankunft wird unser Mittagessen serviert, vom Camping-Personal zubereitet. Es gibt Reis mit einer dicken Sauce aus Kartoffeln, Kichererbsen und Tomatenpuree, dazu ein Stück Fisch und eine Plastikflasche Trinkwasser. Zusammen mit unserem Führer und Fahrer sitzen wir im Schneidersitz auf der Matte am Boden (für Emil eine Tortur) und essen mit Löffel und Gabel (Messer gibt es nicht), während die beiden gemeinsam aus einem grossen Blechteller traditionell von Hand essen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
031  Im Sanddünengebiet von Arher
im Nordosten hat der Wind vom Meer
her massive, teilweise mehrere hundert
Meter hohe Sanddünen gegen die
dunkle, steile Felswand angeweht .....
032  ….. die Sonne geht
in Arher auf …..
033  ….. und taucht die Sanddünen
in ein sanftes Morgenlicht
 
Schachteln mit Papiertaschentücher liegen überall verstreut herum und werden grosszügig benutzt. Zu unserer Belustigung beobachten wir, wie immer mal wieder eine der frei herum stöbernden Ziegen einen günstigen Moment abwartet, um sich darauf zu stürzen. Seelenruhig zieht sie dann ein Blatt nach dem andern aus der Schachtel und zerkaut es genüsslich. Irgendwann vertreibt sie ein Einheimischer. Lange dauert es aber nicht, dann kommt sie wieder forsch und entschlossen um die Ecke.
 
 
 
 
 
 
034  Unser kleines Zelt und „unser“ Auto
am Fusse der pyramidenförmigen Sanddüne,
wo wir die Nacht verbrachten .....
035  ….. Morgenessen mit Ahmed und
Abdullah bestehend aus Fladenbrot,
Dreieckkäse, Honig, Marmelade und Nescafe
036  Bergspitzen und Dünen –
eine schöne Kombination
 
Nach einer kleinen Siesta brechen wir auf, gerade im Moment, als 10 (!) LandCruiser mit Tourgruppen staubaufwirbelnd angebraust kommen. Die Gruppen stammen vielfach aus Italien, Japan und China – Nationalitäten, die Sokotra als erste „entdeckten“. Gottseidank können wir diesen Massen entfliehen. Weiterhin geht es der Küste entlang und schon kurz darauf sind wir im Sanddünengebiet von Arher, im Nordosten. Dort hat das Meer den Sand gegen die dunkle, steile Felswand geweht und dabei massive, mehrere Hundert Meter hohe Dünen geformt – ein fantastischer Anblick.
 
 
 
 
 
 
037  Die kleinen schwarzen Punkte
in der Düne sind Jugendliche beim
Hochsteigen und Runterrutschen
038  Ein junger Mann wartet
auf eine Transportmöglichkeit
039  Eine Ausnahme: Mädchen – wie
Frauen – wollen nicht fotografiert werden.
Dieses Nomadenkind hat keine Einwände
 
Eine davon ist pyramidenförmig. Dort, am Fusse wird unser gemietetes Igluzelt aufgestellt. Mit genügend Abstand teilt noch eine kleine Gruppe von Tschechen diesen wilden Camping mit uns. Da uns unser Team am Abend nicht bekochen muss (wir essen abends nie), verschwinden die beiden und verbringen den Abend mit ihresgleichen bei den Nachbarn. Nach Einbruch der Dunkelheit waschen wir uns schnell wie die Katzen an der Süsswasserquelle zwischen den Dünen und sind um 20 Uhr bereits im Bett. Die Stille der Wüste ist paradiesisch.
 
 
 
 
 
 
040  Irsal, ein abgelegener Fischerhafen
am nordöstlichsten Zipfel der Insel,
eingerahmt zwischen Wüstenberge und Meer
041  Eine Mövenkolonie
versammelt sich auf einer
Sandbank entlang der Küste .....
042  ….. und ein allgegenwärtiges
Schmutzgeier-Pärchen hält
Ausschau nach Fressbarem
 
3. Tag: 11. Februar 2011:
 
Lange vor Sonnenaufgang kriechen wir aus dem Zelt. Weit und breit ist noch niemand aufgestanden. Wir sind die einzigen, die das farbenfrohe Spiel der aufgehenden Sonne erleben. Als die ersten Strahlen ihre Schattenspiele auf die Sanddünen zaubern, ist die Stimmung besonders schön. Langsam wachen auch unsere Langschläfer auf und bereiten uns unser Frühstück zu: Fladenbrot, Dreieckkäse, Honig, Marmelade und Nescafe – es bleibt bis zum 10. Tag dabei. Wir haben nichts dagegen – es schmeckt uns!
 
 
 
 
 
 
043  Eine kleine Bergsiedlung,
den Wüstenfarben angepasst
044  Das kleine Gärtchen ist zum
Schutz des Gemüses gegen frei
herumstreifende Ziegen eingezäunt
045  Mädchen schauen von einem
Felsen runter auf die Strasse, wo
„unser“ LandCruiser parkiert ist
 
Eine Stunde später sind wir bereits in Irsal, einem kleinen Fischerhafen am östlichsten Zipfel der Insel. Sofort umringen uns bettelnde Kinder. Schade, dass auch diese noch junge Touristendestination Sokotra damit nicht verschont geblieben ist. Ein Boot ist von gestikulierenden Fischern umringt, ein anderes läuft eben mit seinem Fischfang ein. In aneinandergereihten flachen Verschlägen aus Steinen und Palmenblättern sind Netze, Bojen, Kübel und eben alles, was ein Fischer braucht, untergebracht. Es ist schon fast eine biblische Szene. Kurz nach Irsal endet die Strasse und wir fahren die gleiche Küstenstrecke zurück, bis wir vor dem Kap Diharmi auf eine Piste in die Berge – nach Homhil – abzweigen.
 
 
 
 
 
 
 
 
046  Zwei Fischer möchten gerne
fotografiert werden. Männer mögen
es meistens abgelichtet zu weren
047  Auf dem Weg nach irgendwo –
natürlich mit einem Toyota Pickup!
048  Junge Flaschenbäume (Adenium
obesium), auch Wüstenrosen genannt,
schmiegen sich an die Felswand. Sie
begleiten uns auf den nächsten zwei Seiten
 
Für die Fortsetzung des 3. Tages, 11. Februar 2011, in Homhil - bitte  hier  klicken
 
Weitere Webseiten aus dem Jemen, wo wir im Februar 2011 die Insel Sokotra besuchten: (ohne unser Fahrzeug)
  • Jemen-Autoreise (vom Oman nach Saudi Arabien) - mit unserem Fahrzeug vom 16. Mai bis 15. Juni 1996
  • 2. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Süden) Homhil - Aomak Beach - Wadi Daerhu - Dicksam Plateau
  • 3. Teil: Sokotra-Reise im Jemen (Westen) Qalansiya - Shouab Beach - Qadama Beach - Momi Plateau - Wadi Ayhaft
  • 4. Teil: Vereinigte Arabischen Emirate Sharjah - Dubai