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 | Unser 20-jähriges Reisejubiläum
    auf der Insel Saint Martin/Sint Maarten in den nördlichen Antillen (Karibik)  klicken Sie auf ein Bild, um es grösser
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          Cole Bay und Simpson Bay von unserem bevorzugten Aussichtspunkt aus gesehen | 
          
          Originelle Bar und Restaurantam Great Pond in Philipsburg | 
          
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 Chaotischer Aufbruch - 18. Oktober l984
 
 An diesem trüben Herbstmorgen ist es endlich soweit. Unser lang gehegter Traum wird
        Wirklichkeit - unser freies, ungebundenes Leben, unsere grosse Reise kann beginnen.
        Mindestens ein ganzes Jahr lang soll sie dauern. Unser Toyota LandCruiser, der in Zukunft
        auch unser Heim sein wird, ist bereits vor zwei Tagen 
		am 16. Oktober 1984 in einen Container verfrachtet
        worden und schaukelt jetzt auf den Wellen des Atlantiks einem neuen Kontinent - Amerika -
        entgegen. Als letzte Handlung verstauen wir noch unsere Matratzen - unser Nachtlager der
        letzten paar Tage - in unserem gemieteten Lagerraum in Wallisellen, wo auch unser ganzer
        Haushalt der vergangenen 15 Jahre untergebracht ist. Dann klappt das Vorhängeschloss
        definitiv zu. Damit können wir aber die Hektik der vergangenen Wochen nicht einfach
        ablegen, in erster Linie verursacht durch die Auflösung und Reinigung unserer 3½
        Zimmer-Mietwohnung, dem Abschiedsrummel mit Familie, Freunden und Bekannten und der
        grossen Aufregung der kurzfristigen Änderung unserer Reiseroute. Afrika war seit jeher
        geplant. Doch wegen der Schliessung der Grenzen Nigerias kurz vor unserem Abreisetermin
        änderten wir unsere Pläne kurzerhand mit Ziel Kanada und beschlossen, deswegen erst den
        amerikanischen Kontinent zu erkunden.
 
 Es ist 06:30 Uhr, als wir an diesem denkwürdigen Morgen in unser Mietauto steigen und in
        der frühmorgendlichen Hauptverkehrszeit die 10 km von unserem bisherigen Wohnort
        Wallisellen in Richtung Hauptbahnhof Zürich fahren. Schon bald geraten wir in eine
        stockende Autokolonne, die sich nur im Schneckentempo fortbewegt. Von Minute zu Minute
        werden wir nervöser und können nur noch an eines denken: Werden wir den 06:57 Uhr-Zug
        nach Luxemburg mit dem gebuchten Anschlussflug der Icelandair nach New York überhaupt
        noch erreichen? Die Tatsache, dass wir vorher auch noch den Leihwagen bei der Avis
        Autovermietung abliefern müssen, verschlimmert unsere prekäre Zeitnot noch. Die Angst,
        die lang ersehnte Abreise noch im letzten Moment zu verpassen, nimmt nun völlig von uns
        Besitz, und unsere Hoffnungen schwinden von Minute zu Minute, dass wir es noch schaffen
        werden. Doch knappe fünf Minuten vor Zugsabfahrt treffen wir dann doch noch am
        Hauptbahnhof ein. Ein rascher Blick auf die Abfahrtstabelle treibt uns das Blut in den
        Kopf: Unser "Arbalète" fährt auf Gleis Nr. 14, ausgerechnet im hintersten. Nur
        noch ein Wunder kann jetzt bewirken, dass wir den Zug noch erwischen werden. Völlig
        aufgelöst lassen wir das Mietauto einfach auf dem Halteverbot stehen. Während Emil zum
        Schalter der Avis Autovermietung hastet, um dort den Autoschlüssel abzugeben, schleppe
        ich mich mit den vielen Gepäckstücken zum hintersten Abteil unseres abfahrbereiten
        Zuges. Der freundliche Schaffner erbarmt sich meiner, als ich völlig abgehetzt angerannt
        komme und hilft mir sofort beim Einladen der vielen Taschen. In diesem Moment tönt es
        durch den Lautsprecher: "Achtung, Achtung, Abfahrt des Zugs nach Luxemburg - die
        Türen schliessen automatisch". Wo bleibt Emil, durchzuckt es mich wie ein Blitz. Von
        Panik ergriffen, rufe ich dem Schaffner zu: "Ich muss wieder aussteigen, mein Mann
        ist noch nicht da". Kopfschüttelnd packt er zu und hilft mir, das ganze Gepäck
        wieder auszuladen, um es unmittelbar darnach gleich wieder ins Abteil zu werfen, als Emil
        doch noch angerannt kommt. Ausser Atem erreicht er das Trittbrett förmlich noch in
        allerletzter Sekunde, bevor sich der Zug in Bewegung setzt. "Sitz zuerst mal ab,
        Mutter", meint der nachsichtige Schaffner, als ich ihm mit den Nerven ziemlich am
        Ende unsere Fahrkarten zeige. Wenn wir nun annehmen, dass wir uns jetzt in unserem
        bequemen Abteil entspannt in unsere Bänke zurück lehnen und die zurücklassende
        Schweizer Landschaft an uns vorbeiziehen lassen können, so sind wir total falsch, denn
        angeblich wird der hintere Teil des Zuges in Basel abgehängt. So müssen wir uns dann mit
        unseren vielen Gepäckstücken (wir schaffen es nie, mit wenig Gepäck zu reisen) noch
        mühsam durch unzählige Wagen schleppen. Erst, als wir dann endlich kurz vor Basel in der
        richtigen Zugskomposition sitzen, können wir endlich aufatmen. Die Spannung und die
        Hektik der vergangenen Stunden, Tage und Wochen weichen langsam von uns und machen einem
        neuen, wunderbaren Gefühl Platz: Der Vorfreude auf unsere grosse Reise.
 
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        |   Ein weiterer Meilenstein: Unser 20-jähriges Reisejubiläum |  
        | 20 Jahre später...
		18.
        Oktober 2004 
 Weisse, phantasievolle Wolkengebilde segeln durch einen tief blauen Himmel, Palmen
        rascheln im Wind. An der türkisfarbenen Bucht von Le Galion auf der karibischen Insel St. Martin
        treiben die sanften Wellen ihr ewiges Spiel. Unser Campingtisch steht im feinen weissen
        Sandstrand unter einer schattenspendenden Palme - keine drei Meter vom kristallklaren
        Wasser entfernt. Wir sind rundum glücklich, freuen uns des Lebens und auf das
        bevorstehende Mittagessen: Das Festtagsmenü lautet: Paté de Fois Gras, ein butterweiches
        Pfeffersteak mit Rösti, italienischer Gorgonzola und Rumcake (mit Betonung auf Rum!) als
        Nachspeise. Dazu gibt es einen guten französischen Rotwein zur Feier dieses ganz
        speziellen Tages, dieses ganz besonderen Meilensteins: Unserem 20-jähriges
        Reisejubiläum! Und dabei wollten wir 1984 nur für ein Jahr der Routine des Alltags
        entfliehen. Daraus wurden vorerst zwei, dann vier, dann acht und jetzt dürfen wir auf 20
        unauslöschliche, wundervolle Reisejahre zurückblicken. Sind unsere Träume, Wünsche,
        Erwartungen und Hoffnungen erfüllt worden? Im grossen und ganzen können wir mit einem
        freudigen JA antworten, obwohl wir natürlich mitunter auch Kämpfe und Feuerproben
        auszufechten hatten und Hindernisse, Ängste, Enttäuschungen und Niedergeschlagenheit
        überwinden mussten. Aber Triumphe, Glücksgefühle, Erheiterungen und die vielen
        positiven Erfahrungen und Erlebnisse überwogen bei weitem: Die zahlreichen Begegnungen
        mit grossartigen Menschen, fremden Kulturen und Lebensweisen standen immer im Vordergrund.
        Aber auch die Einmaligkeit der Tierwelt, die faszinierenden Naturwunder und unberührten
        Landschaften, das prickelnde Gefühl eines bevorstehenden Abenteuers und unsere immer
        präsente Neugierde, wie es "um die nächste Ecke" ausschaut, gaben uns stets
        wieder neuen Auftrieb. Und so wird es auch in Zukunft sein, denn reisen ist inzwischen
        für uns zum Lebensinhalt geworden - leben bedeutet für uns reisen. Deshalb können wir
        nicht schon nach 150 Ländern und 586'000 Kilometern aufhören - unsere grosse
        Reise wird weitergehen!
 
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          Wasservögel bevölkern die vielen Weiher | 
          David Hole - eine Naturschönheitauf der französischen Seite | 
          Ein einsamer Segler in einem
			karibischen Sonnenuntergang |  
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