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- Madagaskar-Karte
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- Karte vom indischen Ozean
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- letzte Foto: 2. November 2011
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- 151
Auf dem Hochplateau ist alles
- braun und trocken. Dort, wo die
- Wasserwege noch nicht ganz versiegt
- sind, bauen die fleissigen Bauern Reis
- an. Hier in der Nähe von Ankaramena
- zwischen Ambalavao und Ihosy
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- 152
Zebu-Herden des Bara-Stammes
- werden bis zum Schlachthof der Hauptstadt
- Antananarivo getrieben. Der Wert eines
- Bara-Mannes wird an der Zahl seiner Zebus
- gemessen. Diesen wird oft einen höheren
- Stellenwert eingeräumt als ihren Frauen
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- 153
Wir sind auf dem Weg von
- Ambalavao zum Isalo Nationalpark
- bei Ranohira, westlich von Ambalavao
- gelegen. Urplötzlich taucht bei
- Mahasoa ein mächtiger eindrucks-
- voller Granitfelsen vor uns auf
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- Abrupt tauchen die ersten bizarren Felsen auf. Wir haben das Tagesziel erreicht:
Ranohira, beim Sandsteinmassiv des Isalo NP. Fast landen wir in der neuen Isalo Rock
Lodge, wunderschön in die Felstürme eingebettet. Emil schreibt sich an der Reception ein
und ich lege das exakte Geld auf den Tisch. Der Herr zählt nach und guckt mich irritiert
an. Ist etwas nicht in Ordnung? frage ich. Das Zimmer kostet
114 und nicht Aria 114000 (= 40), wie wir verstanden. Oft werden
die Tausender beim Aria gar nicht mehr ausgesprochen; und an den mehr-besseren
Orten wird ohnehin nur noch mit Euros gehandelt. Ihr dürft aber die Gegend hier
trotzdem erkunden, räumt er ein, als er unsere enttäuschten Gesichter sieht.
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- 154
Die Dörfer, die zwischen öden
- Bergrücken eingebettet sind, muten
- auf unserer Ost-West-Durchquerung
- wie kleine Oasen an: Ihosy
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- 155
Ab und zu kommen uns Zebu-
- Herden (madagassische Kühe) mitten
- auf der Strasse entgegen. Sie sind
- eines der erkennbarsten Symbole
- Madagaskars. Normalerweise
- halten wir an, was die Hirten schätzen
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- 156
Nach der Überquerung des Ihosy-
- Flusses bei Ihosy steigt die Strasse zum
- Horombe-Plateau eine endlose Prärie
- mit goldgelbem Gras im Wilden
- Westens Madagaskars das am
- Isalo-Massiv bei Ranohira endet
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- In der Isalo Ranch sind wir dann auf dem Boden der Realität zurück. Für 60000
Aria ( 21) kriegen wir den Bungalow Nr. 20 mit gemeinsamen sanitären Anlagen, die
jedoch sonst niemand benutzt. Er liegt am Ende der Anlage und vor uns ist nur noch Natur
pur. Während die Tourgruppen und auf diesem südlichen Haupttouristenpfad treffen
wir überraschend viele an, vor allem Franzosen sich um das Restaurant und das
Schwimmbad scharen, haben wir abseits eine kleine Welt für uns alleine, blicken auf die
Felsen, die beim Sonnenuntergang in einem warmen goldenen Braun erstrahlen, auf den mit
Sternen übersäten Nachthimmel und geniessen die wunderbare Stille um uns herum.
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- 157
Von unserem Bungalow bei der
- Isalo Ranch in Ranohira an der Grenze
- des Isalo-Nationalparkes gelegen
- geniessen wir den Sonnenuntergang
..
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- 158
.. die untergehende Sonne
- zaubert einen warmen rötlichen
- Schimmer auf den Berg
..
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- 159
.. und die langstieligen Blumen
- stechen wunderbar gegen das
- Glühen des Himmels ab
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- Nach den über 30 tropischen Inseln der letzten fünf Jahre in der Karibik, im Pazifik
und neuerlich im Indischen Ozean sind wir so
richtig ausgehungert nach Felsen, Türmen, Domen, Canyons und skurrilen
geologischen Formationen, wie wir sie aus dem "Wilden Westen" der USA kennen.
Nur eines wollen wir nicht: Einem obligatorischen Führer auf den mit Tourgruppen
überlaufenen Wanderpfaden des Parks folgen der Isalo Nationalpark mit seinen
815km² gilt als einer der meistbesuchten Parks in Madagaskar Am nächsten Tag finden wir
unsere eigenen Pfade.
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- 160
Gespenstisch ragen die Felsen
- des Sandsteinmassivs vom Isalo-
- Nationalpark gegen den blauen
- Himmel. Sie erinnern uns an den
- Wilden Westen der USA
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- 161
Im Isalo Nationalpark ist der
- endemische Mini-Baobab (Pachypodium
- rosulatum) mit seinen gelben Blüten zu
- Hause. Sein erweiterter Stamm dient
- ihm in der Trockenheit als selbstver-
- sorgender Wasserspeicher
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- 162
Fantastische geologische
- Formationen formen verschiedene
- Landschaften innerhalb des 815 km²
- umfassenden Isalo Nationalparks
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- Kann die Natur schöner sein fragen wir uns immer wieder. Die weissen
Wolkentupfer am tiefblauen Himmel sind zum Greifen nah, als wir im eigenen Rhythmus durch
die Abgeschiedenheit des Labyrinths der Sandsteinformationen wandern. Wir entdecken den
eigenartigen Miniatur-Baobab mit seinen gelben Blüten und seinem erweiterten Stamm, der
ihm in dieser Trockenheit als selbstversorgender Wasserspeicher dient; Äste mit
gelbschwarz gestreiften Käfern, dicht aneinander gedrängt; weisse dekorative Käfer an
einem andern Ast; Büsche vollbehängt mit kleinen zartrosa Blattwanzen, die auf den
ersten Blick wie zarte Blüten aussehen.
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- 163
Das Dach einer traditionellen
- Hütte wird neu mit Stroh gedeckt
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- 164
Emil geniesst die Ruhe vor
- unserem Bungalow bei der Isalo-
- Ranch in Ranohira
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- 165
Liliana geniesst es, im Canyon-
- land des Isalo Nationalparks zwischen
- den Felsspitzen zu wandern
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- Und aus dem sandigen Boden spriessen zaghaft Blumen rote, gelbe und blaue.
Spontan wies uns die französische Eigentümerin des Hotel 'Relais de la Reine'
eines der ältesten Hotels in Madagascar den Weg ins Reich der Schluchten von ihrem
Hotel aus. Mit ihr unterhalten wir uns auch über die politische Lage der Insel und über
den Tourismus. Seit dem letzten Jahr ist die Besucherzahl wieder angestiegen,
erzählt sie uns. Aber das Volumen vor dem 2009-Putsch ist noch nicht erreicht worden. Die
Regierung muss sich wirklich Mühe geben, die Touristen nach Madagaskar zu locken, bevor
die letzten Lemure ausgestorben, die letzten Schildkröten aufgegessen, die letzten
Rosenholzstämme (Palisander) und die letzten Affenbrotbäume (Baobab) abgeholzt sind.
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- 166
Wir entdecken die farbenfrohe
- Madagaskar-Heuschrecke
- (Phymateus saxosus), die einen
- dornigen Ast hoch krabbelt
..
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- 167
.. oben angekommen, späht
- sie zwischen den Blättern hervor
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- 168
In Madagaskar sind auch
- viele Chamäleon-Arten heimisch:
- Madagaskar-Riesenchamäleon
- (Furcifer oustaleti)
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- Ranohira-Tuléar (Toliara) = 230km; 5 Std.
Am dritten Tag, am 21. Oktober 2011, (am Tag als Gadaffi in Sirte erschossen wurde),
reissen wir uns von diesem bizarren Felsengebiet los. Auf dem fast schnurgeraden schwarzen
Asphaltband rollen wir durch den wilden Westen Madagaskars zum zweiten
Mal der Westküste entgegen, diesmal etwas südlicher. Schon bald erreichen wir Ilakaka
ein Dorf mitten in der endlosen goldgelben Prairie. In den frühen 90-er Jahren
entdeckte man dort grosse Sapphir-Vorkommen. Kilometerweit klaffen uns dem Fluss entlang
noch die offenen Gruben der Minen entgegen. Seither wurde aus dem einfachen Hüttendorf
ein florierender Ort.
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- Wunder der Natur in den Schluchten des Isalo National Parks:
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- 169
Kolonien von ausgewachsenen
- winzigen zart rosa Blattwanzen
- (Phromnia rosea). Auf den ersten Blick
- sehen sie wie Blütentrauben aus
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Orange-braune Käfer
- (Libyaspis coccinelloides)
- ausgewachsen dicht aneinander
- gedrängt an einem Baumast klebend
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- 171
Flache weisse Käfer
- (Libyaspis coccinelloides) junge,
- eine Art Larven der links stehenden
- Käfer die wie Spitzen aussehen
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- Moderne Verkaufsläden mit kostbaren Edelsteinen sind wie Pilze aus dem Boden
geschossen. Auch die vor schmucken Villen geparkten Limousinen zeugen vom
schnellverdienten Geld. Trotzdem: Auch hier lebt die Bevölkerung immer noch ohne
Elektrizität und Wasseranschluss. Wir bezweifeln, dass die nun kürzlich entdeckten
riesigen Öl- und Gas-Vorkommen im Morondava-Becken und bei Tuléar der Gesamtbevölkerung
schlussendlich ein besseres Leben bescheren werden. Über 70% soll immer noch mit einem
Dollar pro Tag auskommen müssen.
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- Auch in den unwirtlichen Canyons des Isalo Nationalparks spriessen zarte Blumen in
vielen Farben
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- In Tuléar, beim Wendekreis des Steinbocks haben wir mit den im 2008-Lonely Planet
angepriesenen Motels kein Glück: Im Le Capricorne landen wir vor
geschlossenen Toren. Es hat den Betrieb bereits im Jahre 2009 eingestellt. Und das
SaxAphone liegt in einer wenig vertrauenserweckenden Lage, eingekeilt in
ein Fast-Slum-Quartier mit einfachen Zimmern, die schon bessere Zeiten gesehen haben. Aber
Bar und Restaurant sind heimelig und das Essen ist gut. Seit 2010 wird es von einem
älteren Franzosen geführt. Eine Nacht werden wir wohl überleben, denken wir.
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- 175
Ausserhalb des bizarren Isalo
- Nationalparks ist wieder die schier
- endlose Graslandschaft mit ihren
- Bismarckpalmen (Bismarckia nobilis)
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- 176
Wir lieben es, mit unserem Land
- Cruiser auf den kleinen sandigen Busch-
- pfaden um den Isalo NP herum zu
- kurven. Im Park selbst herrscht
- immer Führerobligatorium
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- 177
Beim Isalo Nationalpark ragen
- bizarre Felsengebilde gespenstisch
- aus der Grasebene
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- Ja, wir überleben aber wie! Nebenan wird die ganze Nacht hindurch gefeiert und
das rhytmische afrikanische Trommeln und Singen hält uns bis in die Morgenstunden wach.
Es tönt wie im tiefsten afrikanischen Busch. Nach dem Frühstück ziehen wir um, kommen
aber im Hotel Le Palétuvier vom Regen in die Traufe. Erst findet eine Party
bis 23 Uhr statt und nachher geht es mit einer Disko nebenan gleich bis zum Tagesbeginn
weiter, die wir leider übersehen haben. Als sich dann am folgenden Tag die 25km lange
Löcherpiste nach dem nördlichen Ifate, einem lokalen Touristenort mit einem zwar
schönen Palmen-Sandstrand, für unseren bald 30-jährigen LandCruiser und seinen Fahrer
als Albtraum erweist, hält uns in dieser staubigen Küstenregion nichts mehr und wir
treten unsere Rückfahrt nach Fianarantsoa, kurz auch Fiana genannt, an.
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- 178
Auf Entdeckungstour beim
- Isalo National Park. Kann die
- Natur schöner sein?
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- 179
Lila Blüten eines Jakaranda
- Baumes kontrastieren wunderbar
- gegen das graue Gestein des Isalo NP
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- 180
Die weissen Wolken, zum Greifen
- nah, intensivieren unser Naturerlebnis.
- Freie Pisten, wiederum ausserhalb
- des Isalo National Parks
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- Fianarantsoa- Ranomafana 72km; 2.7 Std.
Dort landen wir zum zweiten Mal im sympathischen griechischen "Hotel
Cotsoyannis" und erholen uns im kleinen Gartenrestaurant mit einigen Biers und einer
köstlichen Pizza die Spezialität des Hauses. 52 km östlich von Fiana liegt an
der RN45 auf dem Weg zur Ostküste der Ranomafana Nationalpark. Dort entdeckte der
deutsche Primatologe Bernhard Meier 1986 die goldenen Bambus-Lemuren, die wiederum nur auf
Madagaskar vorkommen (NB: es soll sonst noch einige wenige andere Lemurenarten auf den
Komoren bzw. Mayotte geben). Zu ihrem Schutz wurde 1990 dieser Park gegründet. Es ist der
viertgrösste Nationalpark in Madagaskar.
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- 181
Ilakaka ein Dorf mitten in der
- endlosen Prairie zwischen Ranohira und
- Tuléar. Seit man dort in den frühen 90er-
- Jahren grosse Saphir-Vorkommen
- entdeckte, wurde aus dem unschein-
- baren Weiler eine florierende Stadt
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- 182
Ausserhalb der Stadt Ilakaka
- findet man entlang des Flusses
- kilometerweit die aufgeschürfte
- Erde der offenen Saphir-Minen,
- wo der Sand gewaschen wird
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- 183
Die Echse bleibt regungslos
- als wir uns nähern. Kaum ziehen wir
- uns jedoch zurück, gibt sie Gas und
- verschwindet im Gebüsch
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- In der Hoffnung, dass wir diese Lemuren-Art auch noch zu Gesicht bekommen werden,
entschliessen wir uns zu diesem Abstecher. Einmal mehr geht es durch eine reizvolle
Landschaft mit leuchtenden Reisfeldern, eingerahmt von einer imposanten Bergkette. Auf
diesem Abschnitt fangen wir auch unseren zweiten Plattfuss in Madagaskar ein, den 168. auf
unserer Weltreise. Hier verwenden wir den zuvor in Morondava sicherheitshalber gekauften
zweiten neuen Schlauch.
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- 184
Durch den Saphir-Boom entstanden:
- Eine moderne Siedlung mitten in der
- Graslandschaft ausserhalb von Ilakaka es
- sind meistens luxuriöse Häuser der Händler
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- 185
Fern der modernen Welt: Ein
- traditionelles und verarmtes
- Strohhüttendorf östlich von Tuléar
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- 186
Die Dorfkirche von Andranohinaly,
- umrahmt von friedlicher Natur
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- Es ist Mittag, als wir im verschlafenen Dörfchen Ranomafana eintreffen und uns im
Manja Hotel am Ende des Dorfes auf Anhieb wohl fühlen. Mit Blick auf das
satte Grün des feuchten Regenwalds stillen wir auf der Restaurant-Terrasse erst mal
unseren Hunger mit schmackhaften Käsespaghetti und Käseomelette und unseren Durst mit
ein-zwei lokalen THB-Bierchen. Mit grossen Erwartungen geht es dann zum Parkeingang, wo
wir den Eintritt von Aria 25000 ( 9) pro Person und den obligatorischen
Führer von Aria 15000 für zwei Stunden bezahlen.
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- 187
Ein Camion Brousse ein
- 4x4-Buschcamion wird am Busbahn-
- hof in Tuléar beladen. Er fährt Strecken,
- wo es für ein normales Buschtaxi kein
- Durchkommen mehr gibt
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- 188
Busbahnhofe sind immer faszinierend.
- Es ist unglaublich, wieviel und was alles
- auf das Dach des Buschcamions gehievt
- und noch auf allen Seiten festgebunden
- wird; aber es ist die Versorgung für die
- unzulänglichsten Gebiete
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- 189
Langsam aber stetig kommen
- auch diese Jugendlichen
- irgendwann zum Ziel
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- Ohne Führer geht hier nichts; wir müssen uns den Regeln beugen! Mit ihm stiefeln wir
kreuz und quer, bergauf- bergrunter durch einen Sekundär-Regenwald, ohne viel von der
Tierwelt, dafür umsomehr von Medizinalpflanzen zu sehen. Einmal kreuzt eine kleine
Familie der Braunen Lemuren kurz unseren Weg, ein anderes Mal können wir zwei andere
Arten beim Fressen und Klettern beobachten. Zwei Vogelarten, eine Ratte und ein Frosch
runden unsere kargen Beobachtungen ab.
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- 190
Nicht nur in Morondava, auch
- in Tuléar sehen wir die Baobabs,
- die Flaschenbäume, die bis zu
- 1200 Jahre alt werden
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- 191
Nach den trockenen und öden
- Ebenen ist die grüne Flusslandschaft
- wohltuend für die Augen
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- 192
Noch ein Bild von einer unserer
- Lieblingsgegenden, dem Isalo National-
- park, auf unserer Rückreise von
- Tuléar nach Fianarantsoa
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- Unsere zwei vereinbarten Stunden sind schon längst überschritten, aber unser Führer
gibt noch nicht auf. Plötzlich winkt er aufgeregt und zeigt auf eine hohe Baumkrone. Halb
verdeckt vom Blätterwerk turnt einer dieser Goldenen Bambus Gesellen von Ast zu Ast.
Leider ist er für uns viel zu weit weg, um ihn als solchen zu identifizieren. Naja, das
wars denn, und man realisiert den Unterschied zwischen Nationalpark und privatem
Schutzgebiet: Im Nationalpark leben die Tiere, wie sie eben in der Wildnis leben im
privaten Schutzgebiet versucht man sie dem Besucher näher zu bringen, was vielfach
mittels Futter erfolgt. Das Resultat kann man sich in beiden Fällen selbst ausmalen.
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- 193
Einsam und verlassen: Ein paar
- strohbedeckte Hütten im Niemands-
- land, ohne fliessendes Wasser ohne
- Elektrisch. In dieser Gegend von Mada-
- gaskar hungern die Leute noch oft
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- 194
Überall wo ein Teich ist,
- hoffen die Leute, dass mal ein paar
- Fische im Netz hängen bleiben
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- 195
Das glühende Morgenrot läutet
- einen neuen Tag mit neuen
- Begegnungen und Abenteuern ein
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- Als wir beim Parkhäuschen zurück sind, blickt er auf die Uhr. Natürlich bekommt er
die Extrastunde von uns bezahlt! Nassgeschwitzt und müde fahren wir die paar Kilometer zu
unserem Hotel zurück. Es wird schon langsam dunkel. An drei Stellen lodern weitflächige
Feuer; auf drei Hügeln werden bald nur noch verkohlte Baumstrünke geisterhaft in den
Himmel ragen und das gleich an der Nationalpark-Grenze! Niemand interveniert,
niemand kümmert sich darum!
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- 196
Eine junge Frau presst in der Papier-
- fabrik Antaimoro in Ambalavao frische
- Blumen in das aus der Rinde des Avoha-
- Busches hergestellte noch feuchte Papier.
- Wenn von der Sonne getrocknet,
- wird es zu Karten verarbeitet
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- 197
Bei Fianarantsoa zieren kunstvoll
- angelegte Reisfelder ein Flusstal,
- kultiviert vom Stamm der Betsileo,
- dem drittgrössten Stamm der Insel
- Madagaskars
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- 198
Die pittoresken traditionellen Dörfer
- des Hochlandvolkes sind klein und kompakt;
- hier nördlich von Alak-Ambohimaha, etwa
- 30km nördlich von Fianarantsoa an der
- RN7. Vielfach sind die Menschen in
- gewisser Weise miteinander verwandt
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- Dasselbe schockierende Bild bietet sich uns anderntags auch auf der Rückfahrt nach dem
nördlich gelegenen Antsirabe brennende Wälder, aufsteigende Rauchtürme und
abgebrannte Hügel. Der kontinuierliche Raubbau an der Natur schlägt uns aufs Gemüt.
Auch schöne, gesunde Föhrenbestände werden nebst den schneller wachsenden, aber
eingeführten Eukalyptus-Bäumen gnadenlos abgebrannt. Balsam aufs Auge sind daher die nun
durch die kürzlichen Regenfälle in allen Grünschattierungen leuchtenden Meisterwerke
von Reisterassen, die noch vor drei Wochen brach lagen.
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- 199
Westlich von Fianarantsoa,
- im Ranomafana-Nationalpark,
- rauscht der Namorana-Fluss
- über die Andriamamovoka-Fälle
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- 200
Der Namorana-Fluss bahnt sich
- seinen Weg durch das steinige Bachbett
- des Ranomafana Nationalparks. Der Park
- wurde 1990 zum Schutz der goldenen
- Bambus-Lemuren (Hapalemur aureus)
- gegründet, die nur hier vorkommen
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- 201
Ein Brauner Lemur (Eulemur fulvus)
- beaugapfelt uns neugierig auf unserer
- geführten Tour durch den Ranomafana
- Nationalpark. Er bleibt der einzige Nah-
- kontakt. Die andern Arten tummeln
- sich hoch oben auf den Baumkronen
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- In Antsirabe begrüsst uns ein heftiges Gewitter mit Blitz und Donner. Kommt die
Regenzeit etwa verfrüht? Im Hotel Le Retrait finden wir ein Zimmer mit Bad
für Aria 45000 (knapp 16) die Nacht mit einem geschlossenen bewachten
Parkplatz für unseren LandCruiser. Nachdem wir parkiert haben, fällt unser Blick auf
eine grosse Wasserlache unter dem Auto: Ist sie von uns? wundern wir uns. Emil
schaut umgehend nach. Ein Gummipfropfen-Verbindungssück des Radiators
krümelt, ist seine Diagnose. Ersatz haben wir keinen, also heisst es improvisieren.
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- Auf unserer Tour durch den Ranomafana Nationalpark entdecken wir:
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- 202
Eine fleischfressende Pflanze
- (Drosera capensis). Das Insekt wird
- durch das duftende Sekret angelockt
- und bleibt daran haften
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- 203
Ein Vogel ruht auf einem Ast
- wie mag er wohl heissen?
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- 204
Zarte weisse Blumen
- spriessen in der feuchten Erde
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- Während all unserer Reisejahre ist er ein wahrer Meister von Notreparaturen geworden.
Bald findet er auch hier eine Lösung: Eine alte Zündkerze, umwickelt mit viel
Dichtungsband. Sollte es nicht dicht halten und sollte uns unterwegs das ganze
Kühlwasser auslaufen, haben wir ja immer noch unsere 20 Liter Duschwasser auf dem
Dach, beruhigt er mich. Aber erstaunlicherweise bewährt es sich und zwar
noch für viele Monate und viele Kilometer!
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![](/bilder%20mg/205-P1190540min.jpg)
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![](/bilder%20mg/207-P1020563min.jpg)
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- 205
Unser LandCruiser fährt im
- Ranomafana Nationalpark an einem
- Baum des Reisenden (Ravenala
- madagascariensis) vorbei, der
- seinen Namen dem Wasserspeicher
- in den Blättern verdankt
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- 206
Leuchtend grüne Reisfelder und
- verstreute braune Lehmhütten vor
- einem grauen Bergrücken geben
- dem Tal 30km nördlich von
- Fianarantsoa einen besonderen Reiz
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Weitere eindrucksvolle Reisfelder,
- angelegt von Farmern des Betsileo-
- Stammes bei Fianarantsoa
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- Seit beinahe einem Monat sind wir nun täglich um die acht Stunden auf der Piste. Jetzt
sind wir reif für ein paar Ruhetage. Zudem braucht unser LandCruiser auch etwas
Aufmerksamkeit: Ein Ölwechsel, den wir so nach 8000km machen, ist fällig
wir gönnen ihm sehr teueres Öl aus Südafrika. Wir messen die Kompression (sie ist gut),
reinigen die Kerzen und stellen die Ventile neu ein. Dann heisst es Wäsche waschen,
Emails beantworten, für unsere Webseite die Oktober-News
schreiben, unsere ersten Bilder aus Madagaskar aufs Netz
stellen, und und und ......
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Immer wieder bewundern wir von
- neuem die friedlichen Weiler des
- Betsileo-Stammes auf unserem Rückweg
- von Fianarantsoa nach Antananarivo
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Eine Ladung Gras wird auf einem
- einfachsten Holzkarren von Hand der
- Strasse entlang geschoben. Dieses
- arme Menschen-Transportmittel trifft
- man auf Madagaskars Strassen oft an
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Autos, hergestellt aus Holz
- und in jeder Grösse werden
- entlang der Strasse angeboten
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- Gleich um die Ecke ist das Zandina-Restaurant mit madagassischen und europäischen
Speisen, belagert von Strassenhändlern, die gestickte Tischtücher, Vanillestengel,
Halsketten, Sonnenbrillen, exotische Pflanzen und dergleichen anbieten. Blutjunge Mädchen
mit Babies auf den Rücken gebunden fixieren die essenden Gäste durch die Fensterfronten
und warten geduldig, bis diese das Lokal verlassen, um sie mit eingeübtem
Hunger-Zeichen anzubetteln ein bisschen bedrückend und irritierend.
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Ochsen werden im Kreis herum
- getrieben, um den Boden für ein neu zu
- bepflanzendes Reisfeld aufzulockern
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Drei Frauen müssen die nicht
- ungefährliche Strömung meistern, um
- mit ihren geernteten Möhren auf die
- andere Flussseite zu kommen .....
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..... wo sie auf einen
- Holzkarren geladen werden
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- Nach sechs Nächten, um 8 Uhr morgens, sind wir wieder on the road, Richtung
Norden, Richtung Tana, dem Monster. Nach den erneuten Regenfällen der letzten
Tage werden nun überall die Reisfelder mit Ochsengespannen und altertümlichen
Holzpflügen bearbeitet, neue Setzlinge werden in mühevoller Arbeit von Hand gesteckt.
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Der Wald wird kontinuierlich abge-
- brannt, um Holz zum Kochen, Brennstoff
- für das Herstellen von Bauziegeln und
- Holzkohle zu gewinnen. 80% sind schon
- unwiderruflich verloren. Folge: Kein Wald
- mehr keine Lemuren mehr keine
- Touristen mehr kein Einkommen mehr!
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Ein trauriger und besorgnis-
- erregender Anblick: Verkohlte
- Baumstrünke ragen geisterhaft
- gegen den Himmel
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Vor Dörfern säumen Säcke mit
- Holzkohle haufenweise die Strasse,
- um abtransportiert zu werden
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- In der fruchtbaren Ebene wachsen junge Karotten, Kartoffeln und Kohl. Das schon
geerntete Gemüse wird am Strassenrand angeboten. Ab und zu winkt am Strassenrand jemand
mit einer baumelnden Ente, einem Huhn oder einem Hasen in der Hand. Man hofft auf ein
Geschäft. Und immer und überall laufen Scharen von Menschen mit Kind und Kegel der
Strasse entlang wohin wohl?
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Typische Ziegelbrennereien zwischen
- Fianarantsoa und der Hauptstadt
- Antananarivo, wo mit dem ohnehin schon
- dahin schwindenden Holz Unmengen von
- Ziegelsteinen zum Häuserbau gebrannt werden
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Warten auf Kundschaft: Bauern
- verkaufen ihre dicken Möhren
- entlang der Strasse
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Markttreiben auf einer alten
- Brücke. Läden gibt es auf dem Land
- wenige. Das meiste wird auf
- lokalen Märkten gehandelt
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- Nach vielen Kurven und 4½ Stunden Fahrt erreichen wir die Tore der Hauptstadt. Was für
ein anderer Anblick als noch vor einem Monat. War die Sicht damals noch klar und der
Himmel blau, so ist es heute diesig und grau, Vorzeichen der kommenden Regenzeit. Erneut
stocken wir in den Supermärkten Jumbo-Score und Leader-Price ausserhalb des Stadtzentrums
unsere Vorräte auf und essen gleich auf dem Parkplatz Käse und ein Stück des eben im
Score zum reduzierten Preis gekauften scharfen Salami. Am Abend, in der Auberge du Cheval
Blanc beim Flugplatz kriege ich einen bösen Durchfall und Emil liegt nach einer
schlechten Nacht für volle drei Tage mit Bauchkrämpfen und Fieber flach. War es der
reduzierte Salami?
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- Persönliche Ausschmückung ist wichtig für die Madagassen. Grosse Sorgfalt wird auf
den Hut gelegt.
- Vom Baby bis zum Grossvater, praktisch jeder trägt ihn in allen möglichen Variationen
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Webseiten aus Madagaskar:
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